Laut einer Statista-Umfrage aus dem Jahr 2022 geben 67 Prozent der mittelständischen Unternehmen in Deutschland an, dass der Fachkräftemangel zu ihren größten unternehmerischen Herausforderungen der kommenden Jahre zählt. Viele Unternehmen sind auf die Unterstützung durch hochqualifizierte Spezialist*innen aus dem Nicht-EU-Ausland angewiesen. Diese gefragten Anwärter*innen kommen vorrangig aus Indien, China oder Russland.


Mit der Rekrutierung vieler Mitarbeiter*innen aus Nicht-EU-Ländern werden auch interne Prozesse, Teams und Gewohnheiten neu ausgehandelt und Vorurteile abgebaut. Damit spielt das Thema Interkulturalität in der Arbeitswelt für kleine und mittlere Unternehmen eine wachsende Rolle – einerseits um Fachkräfte zu gewinnen und andererseits um Innovation und Fortschritt zu sichern.

Interkulturalität & Diversität – Ein Treiber für Innovation und Fortschritt

Innovative Ideen entstehen oft aus der Kombination unterschiedlicher Perspektiven und Denkweisen. Wenn Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen zusammenarbeiten, bringen sie eine Vielzahl von Erfahrungen, Wissen und Herangehensweisen ein. Durch den Austausch unterschiedlicher Sichtweisen können neue Ansätze und Ideen entstehen, die sich positiv auf den Unternehmenserfolg auswirken. Die McKinsey-Studie ‚Diversity wins: How inclusion matters‘ unterstreicht diese Annahme: Unternehmen, die Interkulturalität und Diversität leben, sind nachweislich langfristig erfolgreicher.

Globaler Wettbewerbsvorteil durch Perspektivenvielfalt

Ferner belegen Abstracts aus dem Bereich der interkulturellen Organisationsentwicklung, dass Unternehmen, die interkulturelle Perspektivenvielfalt fördern, nicht nur erfolgreicher sind, sondern einen zusätzlichen Wettbewerbsvorteil haben. Sie können besser auf die Bedürfnisse einer globalen Kundschaft eingehen und sich flexibler auf internationale Märkte einstellen. Mitarbeiter*innen mit interkultureller Kompetenz sind in der Lage, erfolgreich Geschäftsbeziehungen aufzubauen und Geschäfte auf globaler Ebene voranzutreiben. Die Förderung von Interkulturalität ist somit ein wesentlicher Faktor für unternehmerischen Fortschritt und nachhaltiges Wachstum.

Employer Branding durch Diversität stärken

Interkulturelle Arbeitgeber*innen, sind laut Studienergebnissen besonders beliebt. Dem ‚Stepstone Diversity Report 2021’ kann entnommen werden, dass 77 Prozent von 11.000 Befragten aus unterschiedlichen Berufsfeldern, sich eher bei einem Unternehmen bewerben, das für Diversität steht. Im direkten Ranking ist den Befragten Diversität im Unternehmen wichtiger als Familienfreundlichkeit oder Karriereperspektiven. Unternehmen, die Interkulturalität und Diversität leben und fördern sind somit für eine große Anzahl von Mitarbeiter*innen, vor allem aus den Generationen X und Y, die beliebteren Arbeitgeber*innen und werden zukünftig weniger Herausforderungen haben, motivierte Talente zu rekrutieren.  

Herausforderungen bei der Anpassung der Arbeitsumgebung

Gerade traditionell geprägten kleinen- und mittelständischen Unternehmen fällt es jedoch schwer, sich der neuen Arbeitswelt anzupassen und offen und sichtbar für internationale Fachkräfte zu sein. Intern sind oftmals kaum Strukturen vorhanden, die Interkulturalität und Diversität fördern. Zusätzlich geben 67 Prozent der IT-Unternehmen an, dass die eigene Außenwirksamkeit gestärkt werden müsse, um als Arbeitgeber*in wahrgenommen zu werden

Für Unternehmen, die ihre Mitarbeiter*innen auf die Zusammenarbeit mit Kolleg*innen aus dem Ausland vorbereiten möchten, bietet es sich an, interkulturelle Trainings oder Sprachunterricht (z.B. Englisch) anzubieten. Gleichermaßen ist es ratsam, mit Employer-Branding-Kampagnen auf Produkte, Vakanzen und die Unternehmenskultur aufmerksam zu machen, um die Sichtbarkeit und Reichweite zu erhöhen. 

Recruiting-Kampagne #HalloIndia – Grab your German job! fördert Interkulturalität 

Eine weitere Möglichkeit das Problem ‚Fachkräftemangel’ aktiv anzugehen, bietet die Dresdner Auslands-Recruiting-Kampagne #HalloIndia. Mit dem Projekt haben Unternehmen eine bislang einzigartige Gelegenheit, hochqualifizierte Tech-Talente aus Indien zu rekrutieren und die eigene Präsenz auf dem indischen Talente-Markt zu steigern. Indem gezielt hochqualifizierte Fachkräfte aus Indien angeworben werden, erweitern Unternehmen einerseits den Talente-Pool und öffnen sich andererseits für wertvolle internationale Perspektiven und neue Produktvielfalt. Damit bietet die Kampagne die Möglichkeit, Innovation zu fördern, Perspektivenvielfalt zuzulassen und Interkulturalität in den eigenen Reihen zu gewährleisten.

Beratungsangebote für eine interkulturelle Arbeitswelt

Die Einführung einer interkulturellen Arbeitsumgebung erfordert oft eine Anpassung der Unternehmenskultur und der Arbeitsprozesse. Hierbei können Beratungsangebote hilfreich sein, um eine reibungslose Integration und Zusammenarbeit der Mitarbeiter*innen aus verschiedenen kulturellen Hintergründen zu gewährleisten. Durch Workshops, Trainings und interkulturelle Sensibilisierungsmaßnahmen können Missverständnisse vermieden und der Weg für eine erfolgreiche interkulturelle Zusammenarbeit geebnet werden.


Julia van Wickeren ist Kommunikations-Expertin und Projektmanagerin von #HalloIndia bei intap. Ihre Themen sind Strategien zur Fachkräftesicherung und Auslands-Recruiting.

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