Die Integration neuer Mitarbeitenden aus dem Ausland geht mit Veränderungen im Unternehmen einher, die zum einen die Kultur und zum anderen die Mitarbeitenden herausfordern. Vor allem Unternehmen, die bisher wenig Berührungspunkte mit internationalen Kollegschaft hatten, benötigen Unterstützung bei der Integration und kulturellen Neuausrichtung, um auch in Zukunft für neue Mitarbeitende attraktiv zu bleiben.
„Rethink resources, people, planet & production“ – das Leitthema der diesjährigen hub:disrupt – greift dieses Thema ebenfalls auf. Deswegen waren wir natürlich mit von der Partie. Mit unserem Workshop-Format unterstützen wir Unternehmen im Internationalisierungsprozess, stärken interkulturelle Kompetenzen und schärfen das Bewusstsein für neue Perspektiven und Erfahrungen. Unser Ziel ist es, für Interkulturalität & Diversität zu sensibilisieren. Wir wollen Erfahrungen austauschen, unterschiedliche Perspektiven beleuchten und Maßnahmen diskutieren, die zu einem guten Miteinander führen.
Uns ist wichtig, Sachsen zum ‘Place to be’ für internationale Fachkräfte zu machen und diesen Prozess mit vielen anderen Akteuren maßgeblich zu gestalten. Im Rahmen der hub:disrupt war es unser Ziel Besuchende zu sensibilisieren, sich auf andere Denkweisen einzustellen. Gemeinsam mit den Teilnehmenden aus den Bereichen HR, Business Development, Marketing und Recruiting gestalteten wir direkt vor Ort einen Perspektivwechsel, der die Teilnehmenden einlud, sich mit unterschiedlichen Denk-und Verhaltensmustern auseinanderzusetzen. Dafür nutzten wir die Six Hats Methode.
Der Austausch kreierte schnelle Aha-Effekte und lieferte neue Impulse für eine wertvolle Integration in das Arbeitsumfeld. Es war großartig zu sehen wie enthusiastisch und offen die Teilnehmenden sich darauf einließen und es wurde deutlich, dass Diversität aus unserem heutigen Arbeitsleben nicht mehr wegzudenken ist.
Ganz klar ist eins: der ‚Kulturboom‘ beginnt auf der Führungsebene. Allen voran sind es die Entscheidenden, die den Weg hin zu gelebter Interkulturalität ebnen müssen. Dazu müssen Ressourcen und Mitarbeitende mobilisiert werden, die nah an der Belegschaft und in der Lage sind, interkulturelle Kompetenzen zu vermitteln. Für die Umsetzung gibt es verschiedene Methoden, die je nach Teamgröße und -konstellation variieren. Die SIX HATS Methode eignet sich dafür sehr gut und wird folgendermaßen angewendet:
Die Six Hats Methode ist eine beliebte Kreativitätstechnik, die 1986 von Edward de Bono entwickelt wurde. Sie ist auch bekannt unter dem Namen „Denkhüte“. Man könnte sie als Rollenspiel beschreiben, wobei viele Menschen von dieser Bezeichnung per se abgeschreckt werden. Letztlich ist es eine Gruppendiskussion, bei der verschiedene Haltungen durch die Teilnehmenden eingenommen werden.
Dies erfolgt über sechs verschiedene Hüte:
- Rot: Der rote Hut zeichnet sich durch Emotionalität aus. Diese Sichtweise ist sehr subjektiv und konzentriert sich auf Meinungen & Gefühle.
- Grün: Dieser Hut nimmt eine konstruktive Haltung ein. Er bringt kreatives Denken ein, konzentriert sich auf neue Ideen und Kreativität.
- Blau: Blau ist der Allrounder. Er behält den Überblick, sieht das große Ganze und ordnet die Aussagen, die getroffen werden.
- Gelb: Gelb steht für optimistisches Denken. Die Haltung ist spekulativ und konzentriert sich auf Best-Case-Szenarien.
- Weiß: Der weiße Hut steht für wertfreies, analytisches Denken. Er konzentriert sich auf die vorhandenen Tatsachen und hat eine objektive Sichtweise auf die Dinge.
- Schwarz: Hier kommt der Kritiker raus. Der schwarze Hut nimmt eine objektive Sicht ein und fokussiert sich auf Probleme, Ängste und Risiken.
Wie funktioniert das nun?
Den Teilnehmenden wird ein Hut zugewiesen. Sie müssen ihre Rolle und Haltung kennen und diese während der Diskussion auch beibehalten. Alle sprechen nacheinander und Äußerungen werden notiert.
Wenn die SIX HATS Methode zu verschiedenen Themen angewendet und trainiert wird, hilft sie nicht nur bei der Ideenfindung bei großen Fragestellungen, sondern kann auch im kleinen Rahmen wertbringend sein und zu einer schnelleren Entscheidungsfindung beitragen.
Foto-Credits: Timm Ziegenthaler